Sportliche, musikalische und schauspielerische Höchstleistungen haben die Fünftklässler der August-Ludwig-Schlözer-Schule Kirchberg bei der Aufführung ihres Musicals „Starlight Express“ geboten.

Bereits seit 15 Jahren setzt die Kirchberger Grund-, Haupt- und Realschule alljährlich im Mai mit ihren Musical-Vorstellungen einen bedeutenden Akzent im kulturellen Leben des Städtchens. Für die langjährige Darbietung der „tollen Projekte“ überreichte der Vorsitzende der Bürgerstiftung Kirchberg, Jürgen Scharch, vor der Premiere einen Scheck über 1000 Euro an Lehrerin Beate Scharr, bei der von Anfang alle Fäden der Musicalprojekte zusammenfließen.

Den über 200 Akteuren auf, vor und hinter der Bühne ist es auch heuer wieder gelungen, die Zuschauer in der voll besetzten Festhalle restlos zu begeistern. Allerdings fasste die Halle diesmal weniger Besucher als sonst, denn etliche Plätze mussten dem Rollschuhbahnring weichen, den Achtklässler der Realschule mit Lichtschlangen um die Stuhlreihen gelegt hatten. Sie gestalteten auch das Bühnenbild mit einer Bahnhofskulisse, über dem das Schild „Crailsheim“ prangte, sowie die beiden Rampen links und rechts davon, von denen die Darsteller auf Inlinern in den Zuschauerraum hinunterflitzten. Dazwischen saß die Band, die unter der Leitung der Musiklehrer Hansjörg Scharr, Monika Förnzler und Sandra Braig gemeinsam mit dem rund 100-köpfigen Eltern-Lehrer-Schüler-Chor, den Musicaldarstellern mit etlichen Solisten darunter, sowie der Trommelgruppe mit Theo Berger bravourös den musikalischen Part der Aufführung gestaltete.

Die eingängigen Weisen von Andrew Lloyd Webber hätten sich bei ihm schon als Ohrwürmer festgesetzt, sagte Rektor Michael Szutta in seiner launigen Begrüßungsrede. Seit Oktober sei mit Begeisterung geübt worden, und die Kirchberger Inszenierung könne mit der Bochumer durchaus mithalten. Dort wird „Starlight Express“ seit 27 Jahren in einem eigens dafür gebauten Theater aufgeführt. Eine Schuldelegation war dort und hat sich vom spektakulären Aufbau inspirieren lassen. Viele Scheinwerfer, Farbwechsler und raffinierte Lasereffekte tauchten nun auch die Kirchberger Bühne in immer neue Lichtstimmungen. Für die Beleuchtung sorgt übrigens treu und verlässlich eine Mannschaft ehemaliger Musicalakteure, die inzwischen längst die Schule beendet haben.

„Starlight Express“ erzählt den wunderbaren Traum eines Kindes, in dem eine Weltmeisterschaft im Rennen von Zügen ausgetragen wird. Lokomotiven und Waggons aus aller Herren Länder finden sich ein, um das schnellste Duo zu ermitteln. In fantasievollen und aufwendig gestalteten Kostümen treten Dampfloks, Diesellok und eine moderne E-Lok gegeneinander an. Dabei treffen auch Selbstzweifel und Versagensangst, Arroganz und Selbstsicherheit, Charme und Mut aufeinander. Nachdem Papa, die alte Dampflok (Nina Wacker) nach zwei Rennen keine Kraft mehr hat, muss die junge Dampflok Rusty (Johannes Butzer) an den Start. Seine Kontrahenten, die Diesellok Greaseball (Theresa Bögelein) und E-Lok Electra (Malin Hanselmann) halten Rusty für ein Auslauf-Modell. Beinahe beginnt Rusty ihnen zu glauben. Doch am Ende des Rennens ist er nicht nur die Lok mit dem meisten Dampf und strahlender Sieger, sondern er gewinnt auch noch das Herz von Pearl (Nastja Graf), dem Erste-Klasse-Waggon.

Erstklassig waren auch die pfiffigen Choreografien der Tanz-AG, und für ihre rasante Aktion ernteten alle Darsteller am Ende verdienten stürmischen Applaus.

Info Weitere Vorstellungen gibt es heute und morgen jeweils um 19 Uhr in der Festhalle in Kirchberg.

HARTMUT VOLK |HT