Auf große Begeisterung ist die Premiere des Musicals „Josef“ gestoßen. Die Schülerinnen und Schüler der August-Ludwig-Schlözer-Schule Kirchberg entführten die Zuschauer in ein Märchen aus 1001 Nacht.
Die biblische Geschichte von Josef, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft wird, sich dort als Traumdeuter die Gunst des Pharaos erwirbt und das Land vor einer großen Hungersnot bewahrt, wurde am Freitag von den rund 180 Akteuren in der Festhalle schwungvoll und lebendig in Szene gesetzt.
Bereits 2009 hatten die Kirchberger Schüler das Kindermusical in der Stadtkirche aufgeführt und wurden dafür mit dem Lotto-Musical-Preis ausgezeichnet. Eine leicht gekürzte und veränderte Fassung hatten jetzt die beiden langjährigen Haupt-Musicalmacher Beate und Hannsjörg Scharr mit den Schülern der beiden ersten Werkrealschulklassen sowie dem 75-köpfigen Eltern-Lehrer-Schüler-Chor über Monate hinweg einstudiert.
Die Wiederaufnahme des gleichen Themas sei „bei Weitem kein alter Hut“, sagte der kommissarische Schulleiter Thomas Wackenhut bei der Begrüßung. Die Josefsgeschichte gewinne heute wieder eine brennende Aktualität, wenn man sich die Bilder von flüchtenden und asylsuchenden Menschen vor Augen führe.
Erfreulich war es, dass auch einige Flüchtlingskinder unter den Akteuren waren, und eine besondere musikalische Bereicherung waren die beiden Soli des syrischen Schülervaters Saad Barakat auf der traditionellen arabischen Kurzhalslaute Oud, perkussiv unterstützt von Lehrer Theo Berger mit der Djembe.
Ein wahres musikalisches Feuerwerk entzündeten die temperamentvollen Songs von Hanne Fossum mit der Musikcombo unter Hannsjörg Scharrs Regie, der Trommel-AG mit Theo Berger und der Panflötengruppe mit dem längst pensionierten Lehrer Frieder Hinderer. Etliche ehemalige Kollegen, darunter auch Ex-Rektor Michael Szutta halten der Schulmusical-Arbeit die Treue, wie auch einige Altschüler, die als Musiker oder technische Mitarbeiter zur Professionalität der Aufführung beitrugen.
Als vielseitige Allroundkünstler entpuppten sich die Fünftklässler; sie ernteten als Schauspieler, Tänzer und Sänger mit Solo-Einlagen begeisterten Beifall. Farbige Lichtspiele, technisch routiniert gemanagt von Schülern der Klasse 8a, verliehen den Szenenbildern eine besondere und geheimnisvolle Atmosphäre, und der Zauber des Orients entfaltete sich vollends, als die Tänzerinnen mit bunten Seidentüchern von der Bühne in die Reihen der Zuschauer kamen und eine Kamelkarawane im Publikum ihre Runden drehte.
Info Das Musical „Josef“ wird noch heute und morgen jeweils um 19 Uhr in der Festhalle aufgeführt. Karten können unter Telefon 0 79 54 / 9 82 00 beim Schulsekretariat bestellt werden.
|